Value & Price

RealTime 03/20

Wenn ich diese Webseite nun schon dazu nutze, meine Gedankengänge, Ideen und Entscheidungen zu dokumentieren, auch für mich selbst, dann ist es auch sinnvoll, meine mit „echtem“ Geld durchgeführten Transaktionen hier kurz zu erläutern. Auf dieser Grundlage entstand nun dieser erste Beitrag der Serie „RealTime“, weil ich, wie sich jetzt vielleicht leicht erahnen lässt, doch gestern tatsächlich Aktien für mein „echtes“ Depot nachgekauft habe. Kleiner Spoiler: Dividendenrendite sticht!

Bevor ich nun die Transaktionen von gestern erwähne und ohne genaue Depotstände/Beträge zu nennen möchte ich vorausschicken, dass sich in meinem Depot in der letzten Woche noch die Aktien der BASF, der MunichRe, der Schloss Wachenheim AG, der GBK, der Agrana und der Paul Hartmann AG befanden.

Und was passierte gestern?

Ganz wie in meinem Musterdepot habe ich die Paul Hartmann Aktien in der letzten Woche abgestoßen, weil ich sie bei knapp 350,00 Euro für überbewertet hielt (Danke Corona!). Nun hatte ich einen guten 4-stelligen Betrag an Cash zur Verfügung, der wieder investiert werden wollte. Mehrere Fragen beschäftigten mich: Soll ich überhaupt schon wieder investieren? Wieviel soll ich investieren? Soll ich nachkaufen oder eine bisher Depot-fremde Aktie kaufen? Und wie teile ich das Cash auf die einzelnen Positionen auf? Hier ist das Ergebnis.

Weil ich mich nicht für eine Aktie entscheiden konnte und weil es so viele gute Gelegenheiten für mich gab, nachzukaufen, habe ich den Betrag geviertelt:

  1. Das erste Viertel ging an die BASF SE. Die Dividendenrendite liegt zum Kurs von knapp 53 Euro bei über 6%, mein innerer Wert der Aktie irgendwo um die 70 Euro. Ich konnte mit dem Nachkauf meinen Einstiegspreis etwas nach unten drücken (Cost-Average-Effekt) und ich halte diese Aktie für einen soliden, langfristigen Baustein meines Vermögensaufbaus. Ich muss aber zugeben, dass hier auch viel „Vertrauen“ und „Glaube“ in und an die BASF im Spiel war, weil ich den jüngsten Jahresbericht noch nicht genau studiert habe, aber eben keine bösen Überraschungen erwarte. Dennoch plane ich, mir den 2019er Bericht alsbald ausgiebig zu Gemüte zu führen.
  2. Das zweite Viertel ging an die MunichRe. Mit dem Nachkauf bei dieser Position konnte ich mein Depot weiter diversifizieren, weil der Posten den anderen noch etwas nachhängt. Darüber hinaus waren die Meldungen zum Geschäftsjahr 2019 erstmal ganz ok (Stichwort: „Prämienwachstum durch Neuverhandlungen“, Dividendensteigerung) und die Dividendenrendite lag zum Kurs von 233 Euro bei etwa 4%. Dennoch muss ich auch hier noch einen tieferen Blick in den 2019er Bericht werfen, erwarte aber auch hier keine bösen Überraschungen. Der letzte innere Wert der Aktie lag für mich bei 280 Euro, die Aktienrückkäufe sollen weitergehen und daher steht die Investmentampel für mich hier auf grün.
  3. Das dritte Viertel ging an die Schloss Wachenheim AG. Hier war der Kurs einfach so weit gefallen, dass ich nicht an einem Nachkauf vorbei kam, um meinen Einstiegskurs weiter zur drücken. Klar waren die Geschäftsergebnisse in Deutschland und Frankreich nicht rosig, dafür aber in Osteuropa. Die Bilanzstruktur, die Firmengeschichte (siehe SWA History 2008/09) sowie die Eigenschaft als Familienunternehmen überzeugen mich weiterhin. Dennoch zwingt mich mein Nachkauf auch hier dazu, demnächst einen genaueren Blick auf den inneren Wert der Aktie zu werfen. Die Dividendenrendite zum Kurs von 13 Euro liegt übrigens bei 3,8%.

Und das vierte Viertel?

Mit dem vierten Viertel habe ich mir endlich wieder die Hornbach-Holding-Aktie ins Depot geholt, welche ich im Zuge meiner Glosse ja quasi „geheim“ und glücklicherweise rechtzeitig verkauft hatte. Die Rentabilität dieser AG stand im Fokus des abgelaufenen Geschäftsjahres und die Unternehmensführung hat bravourös geliefert. Dieser ganze Corona-Crash hat diese Aktie zu Unrecht abgestraft. Zwar liegt die Dividendenrendite zum Kurs von 51 Euro nur bei etwa 2,9%, jedoch halte ich diese Aktie weiterhin für sehr stark unterbewertet und sehe dort Potential, was natürlich nur am Rande, als Beibrot relevant ist sein sollte.


So! Damit ist der erste RealTime-Artikel beendet und ich habe offensichtlich ein paar Hausaufgaben zu erledigen… Bis dahin!

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