Boah! Da ist man mal ein Quartal lang Blog-abstinent und schon überlagert der russische Präsident mit seiner „Räuberpistole“ vor Kiew die immer noch nicht abgeschmetterte Impfpflichtdebatte des borderline-senilen Dr. Dr. Karl L. Da machste wohl nix dran. Was Karlchen will, bekommt Karlchen auch. Ach ja! Und wenn genügend Angst im Spiel ist, dann scheint sogar Unmögliches möglich, nämlich Feuer mit Feuer zu bekämpfen. Soll heißen, es gilt neuerdings als „friedensstiftend“, wenn eine Regierung großspurig ankündigt, die eigene Truppe mit einem 100-Milliarden-Euro-Paket zur „bestausgerüstetsten, modernsten“ Armee aufzubauen und darüber hinaus Waffen in Kriegsgebiete zu liefern. Verrückte Zeiten!


Bestes Klima also, Aktien zu kaufen, nicht wahr? Und wie geht doch die alte Weisheit: „Kaufe, wenn das Blut auf den Straßen fließt!“. Ach und noch ein Hinweis für alle, die mir im nächsten Atemzug fehlendes Taktgefühl attestieren möchten. Warum soll ich mich verdammt nochmal an irgendwelche Konventionen oder ethischen Leitlinien halten, wenn ich jeden Tag aus den großen Medienkanälen mit Verlogenheit, Doppelmoral, Engstirnigkeit, Korruption, Propaganda, Ignoranz und Oberflächlichkeit zugeschi..en werde? Eben!

So! Nun aber genug dazu, kommen wir zu meinen Depotentwicklungen der letzten drei Monate.

RealTime-Depot

Am 06. Januar ’22 erhielt ich von der Bonduelle S. A. eine Dividendenzahlung in Höhe von 0,45 Euro je Aktie, wovon natürlich noch französische Quellensteuer abzuführen hatte. Am 04. März veröffentlichte das Unternehmen dann die Zahlen für das halbe Geschäftsjahr 2021-2022, erwartete weiterhin einen Umsatzanstieg bei stabilen Margen, konnte aber die Auswirkungen des Ukraine-Krieges bis dato noch nicht quantifizieren. Nachrichten wie diese hier trieben den Kurs auf unter 15 Euro und das war mein Signal, am 07. März ein paar weitere Aktien nachzukaufen, denn der Investment-Case für weltweite Gemüseproduktion und den Vertrieb ist für mich zu dem Aktienkurs weiterhin sehr attraktiv.

Am 10. Februar, als genau einen Monat vor der Hauptversammlung 2022, kaufte ich ein Deutsche Konsum REIT Aktien nach. Diese Aktienposition ist in meinem Gesamtportfolio noch nicht groß genug, fand ich, der Kurs war immer noch angemessen, der CEO Elgeti ist mit 25% der Anteile mein „Miteigentümer“ und das Geschäftsmodell mit der Spezialisierung auf „systemrelevante“, soll heißen Corona-Lockdown-feste Einzelhandelsimmobilien hat sich ja bewährt. Während der Hauptversammlung erwähnte Herr Elgeti, dass 76% der Mietverträge an Vebraucherpreis-Indizes gekoppelt und daher inflationsgeschützt sind. Nach der Hauptversammlung gab es dann auch pünktlich die vereinbarte Dividende von 0,40 Eure je Aktie.

Aktienpositionen Anteil im RealTimeDepot V. Bouvier im März 2022

Auch meine beiden BlueChips BASF und Allianz habe ich im aktuellen Quartal nachgekauft. Die BASF im Februar bei rd. 56 Euro und dann nochmal nach Kriegsbeginn in der Ukraine zum Preis von ca. 48 Euro. Die angekündigte Dividende beträgt hier by the way 3,40 Euro. Der Nachkauf nac dem 24. Februar war auch bei der Allianz zum Preis von um die 182 Euro mit einer erwartbaren Dividende von 10,80 Euro sehr lukrativ. Was kann man bei diesen beiden Riesen zu diesen Preisen schon falsch machen? Solange das aktuelle Finanzsystem erhalten bleibt, überleben solche Riesen aus meiner Sicht immer bzw. erholen sich immer wieder. In diesem Zusammenhang möchte ich auf eine Eigenschaft des Kapitalismus in der aktuellen Kriegssituation hinweisen, die einem Artikel mit der Überschrift „Man hat alles, man will noch viel mehr und verliert alles“ auf den Punkt gebracht wird. (Leider ist der soeben erwähnte Artikel vom 14.03.22 verschwunden, aber ich lasse den Link hier trotzdem ins Leere gehend stehen, falls der Artikel wieder auftaucht oder ich einen anderen Ort finde, an dem er zu lesen ist.)

Musterdepot

Mein Blog-Musterdepot hat von den kurzen Eskapaden nach dem 24. Februar leider nicht profitiert, soll heißen ich habe nicht nachgekauft, sondern einfach nur die monatlichen Sparraten auf die hohe Kante gepackt. Den aktuellen Depotstatus zeige ich im folgenden Bild.

Depotstatus Musterdepot V. Bouvier vor Veränderungen im März 2022

Mir ist bei der Erstellung dieses Beitrages aufgefallen, dass ich für das Musterdepot das Allianz-Aktienkürzel ALV.DE, für das RealTime-Depot aber das Aktienkürzel ALV verwende. Somit gibt es hier natürlich Kursunterschiede, die ich gleich korrigiere, aber ich dokumentiere diesen Bug hier zu Lernzwecken trotzdem.

Was mache ich nun also mit meinem üppigen Cash-Bestand von 4.211,39 Euro? Die Gelegenheit, Allianz oder BASF im Zuge der Kriegspanik nachzukaufen, ist aus meiner Sicht verflogen. Vielleicht spricht Putin ja bald nochmal einen Nuklearkriegswarnung in Richtung NATO aus, dann könnte sich eine weitere Gelegenheit ergeben (toitoitoi). In diesem Zusammenhang ist es für mich auch wenig lukrativ, das nun schon sehr stark gestiegene Gold nachzukaufen. Ich möchte ein andere Gelegenheit nutzen.

Weil mir das Geschäftsmodell so sinnvoll erscheint, die Branche bisher im Musterdepot-Portfolio nicht vertreten ist, sich der Aktienkurs seit geraumer Zeit kaum bewegt hat, auch nach der sehr sympathischen Hauptversammlung vom letzten Donnerstag nicht, eröffne ich eine neue Position mit den Aktien der Deutsche Konsum REIT AG. Für insgesamt 154 Aktien dieses Unternehmens berappe ich inkl. der Transaktionskosten 2.029,80 Euro. Und mit einer YTD-Performance-Übersicht beende ich dann auch diesen Blog-Beitrag.

Musterdepotperformance YTD 2022 V. Bouvier