Value & Price

RealTime Update

Der April 2020 ist fast passé und von ihm zurück bleibt die Erinnerung an das ambivalente Erlebnis, sein eigenes Heim, die darin offiziell sowie inoffiziell gemeldeten Bewohner und somit de facto sein echtes Privatleben, einmal so ausgiebig und intensiv zu erfahren, wie es wahrscheinlich „noch nie ein Mensch zuvor getan hat“. Schön!

Während ich in dieser Zeit trotz der „häuslichen Turbulenzen“ viel Zeit und Muße zum Lesen hatte, muss ich, wahrscheinlich zum Leidwesen meiner Leser, zugeben, dass sich meine Lektüre nicht um Corona, nicht um Börsenangelegenheit und nicht um das aktuelle Weltgeschehen volvierte (ein schönes Wort oder?), sondern ganz im Gegenteil um Reichtum und Erbschaft im England des 18. Jahrhunderts (Stichwort: Jane Austen).

Daher also heute nur ein kleines RealTime Update zu den Transaktionen, die ich im April für mein privates Depot durchgezogen habe.

BASF SE

Am 3. April habe ich meine monatliche Sparrate in einen weiteren Nachkauf von BASF SE Aktien investiert. Bei 41,50 Euro liegen die Aktien aus meiner Sicht on par mit dem Buchwert des weltgrößten Chemiekonzerns und ich gehe davon aus, dass die Dividende von 3,30 Euro auch durch die Verschiebung der Hauptversammlung auf den 18. Juni 2020 nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Leider, leider ist mein Einstandswert nur sehr wenig gesunken (Cost-Average-Effekt) und liegt mit 61,54 Euro weiterhin über 60 Euro.

Zwar gehe ich davon aus, dass die BASF SE auch die Corona-Krise überwinden und demnach auch über die nächsten Jahre solide Gewinne erwirtschaften wird, die diesen Einstandswert rechtfertigen, dennoch bin ich momentan gezwungen, bei dieser Aktienposition auf einen tiefrotes Minus starren.

Hornbach Holding

Soeben, sozusagen als Inspiration für den heutigen Beitrag, habe ich die im letzten RealTime Update gekauften Hornbach Holding Aktien wieder veräußert. Warum denn das? Meine Begründung folgt, aber ich schicke voraus, dass ich Hornbach weiterhin für unterbewertet und somit mein Auge drauf halte.

  • das Börsengeschehen bleibt weiterhin undurchsichtig und die Folgen der Corona-Krise für die europäische/deutsche Wirtschaft sind nicht absehbar
  • Hornbach wird aus meiner Sicht seine Dividende von 1,50 Euro nicht erhöhen und wenn doch, dann nur sehr konservativ; demnach ist eine Dividendenrendite um die 3% im Vergleich mit den 7% von BASF einfach zu mager
  • wenn ich schon mit dem „Corona-Folgen-Risiko“ umzugehen habe, dann doch bitte mit einem DAX-BlueChip mit kräftigem deutschen Lobbyarm (z. B. BASF), statt mit einem SDAX-Einzelhandelsunternehmen (Hornbach) ohne große Lobby
  • die 17% Aktienkursgewinn, die ich in diesem einen Monat eingefahren habe, sind für mich ein guter Grund, ein wenig Risiko aus meinem Depot zu nehmen und etwas Cash für Nachkäufe bei anderen Aktienpositionen aufzubauen

Resümee

Insgesamt liegt mein Depot bei ca. 15% im Minus. Der DAX, zum Vergleich, liegt auf Jahressicht mit ca. 14%, auf 3-Monatssicht mit ca. 19% im Minus. Ich liege also irgendwo dazwischen. Auf mehr wage ich ohnehin nicht zu hoffen.

Demnächst folgt dann mein Musterdepot-Update, dessen Performance im Vergleich zum DAX auf Jahressicht für den Leser vielleicht etwas aussagekräftiger ist, weil es im Mai ziemlich genau 1 Jahr alt wird…

4 Kommentare

  1. Thomas Mühlenhoff

    Lieber Vincent Bouvier,

    Ich bin seit einigen Wochen Leser Ihres blogs und den sehr gut begründeten Aktienkäufen. Leider habe ich nicht so viel Geduld, mich in Geschäftsberichte und Bilanzen etwaiger Kaufkandidaten einzulesen. Deshalb Dank auf diesem Weg und weiterhin viel Erfolg.

    LG

    TM

    • Vincent Bouvier

      Vielen Dank zurück und gern geschehen! 🙂

      Viele Grüße

      V. Bouvier

  2. Misanthrop

    S.g. Herr Bouvier,

    schalten Sie mal einen Gang höher, die Fangemeinde lechzt nach mehr content.

    Werte Grüße,
    Misanthrop

    • Vincent Bouvier

      Sehr geehrter Misanthrop,

      ich eile! Letztendlich allerdings nur so schnell, wie es mein eigenes Bedürfnis für Contentqualität und -originalität erlaubt. 🙂

      Nichtsdestotrotz danke ich Ihnen für das Bild einer „lechzenden Fangemeinde“, welches natürlich zusätzliche Motivation ist.

      Viele Grüße

      VB

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