Value & Price

Ad-Hoc Update: Musterdepot

Wie in meinem letzten Watchlist-Eintrag bereits angekündigt, konkretisierten sich bei mir die Überlegungen, die Paul Hartmann AG von meiner Watchlist in mein Musterdepot „upzugraden„. Nun trug es sich zu, dass eben diese Paul Hartmann AG gestern per Ad-hoc-Meldung eine Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2020 veröffentlichte, die den Aktienkurs auf knapp unter die Schwelle prügelte, die ich als „sicheren“ Einstiegskurs für mich definiert hatte. Somit also heute ein Ad-Hoc Musterdepot Update…

Zwischenstand Musterdepot

Mein letztes Musterdepot-Update ist gar nicht lange her, aber dennoch gab es seitdem einige interessante Kursbewegungen, die den Musterdepotstand auf folgendes Level buchsierten:

Aktueller Stand Musterdepot vor Ad-Hoc Update

Paul Hartmann Prognose 2020

Wie bereits gegen Ende des Jahres 2018 veröffentlichte die Paul Hartmann AG auch in diesem Jahr per Ad-Hoc Meldung eine Gewinnprognose für das kommende Geschäftsjahr.

Die wettbewerbliche Stärkung von HARTMANN steht im Vordergrund der aktuellen Mehrjahresplanung des Vorstands der PAUL HARTMANN AG. Diese mehrjährige Planung, welcher der Aufsichtsrat heute zugestimmt hat, bewirkt ein deutlich reduziertes EBIT für 2020. Gleichzeitig geht der Vorstand für 2020 von einem moderaten organischen Umsatzwachstum und einem bereinigten EBITDA von EUR 159 bis EUR 176 Mio. aus.

Ad-hoc MEldung vom 06.12.19

Sollte diese Prognose eintreffen, liegt das Unternehmen mit seinem EBITDA 2020 unter allen Jahren 2014 – 2018 (siehe FactSheet, Seite 2). Die EBIT-Prognose für 2019 in Höhe von 102 Mio. Euro bis 112 Mio. Euro wurde hingegen bestätigt.

HARTMANN Zahlen Recap

In meiner HARTMANN Value-Analyse aus dem Februar 2019, aus der für mich ein innerer Wert von etwa 310 Euro je Aktie hervorging, bin ich für die nächsten 5 Jahre von einem Gewinn je Aktie (EPS) in Höhe von 15 Euro ausgegangen. Diese 15 Euro sind nur knapp 75% des Durchschnittsgewinnes der letzten 7 Jahre und sogar nur 67% des Gewinns je Aktie aus 2018 (und auch 2015). In Bezug auf den Gewinn bin ich mit meiner berücksichtigten Sicherheitsmarge auch für die Jahre 2020 ff. gut aufgestellt, denke ich.

Über die obige Gewinn-Sicherheitsmarge hinaus, gibt es nun noch eine weitere Sicherheitsmarge, die sich aus Aktienkurs von circa 280 Euro im Vergleich zum errechneten inneren Wert der Aktie in Höhe von 310 Euro ergibt.

Des Weiteren ist die Dividende, die im Schnitt nur rund 31% des EPS beträgt, sehr sicher abgedeckt, sodass die historische Dividendenkontinuität der Gruppe beibehalten werden kann. Sogar dann, wenn 2020 eine kostspielige strategische Neufokussierung erforderlich macht.

Anpassung Musterdepot

Mit meinem Cash von knapp 860 Euro könnte ich nur 2 HARTMANN-Aktien kaufen. Weil ich aber, gemäß meiner Glosse zur EVN, sowieso die österreichische Quellensteuer mit einem rechtzeitigen Verkauf der EVN-Aktien zu umgehen suche, werde ich das alles jetzt „abfrühstücken„.

Ich verkaufe also alle EVN-Aktien zum Preis von 2.219,40 Euro und berappe dafür Transaktionsgebühren in Höhe von 22,19 Euro. Insgesamt stehen mir dann 3.057,45 Euro für meine Einkaufstour zur Verfügung. Ich kaufe somit 7 HARTMANN-Aktien zum Preis von 280 Euro je Aktie (Gesamtvolumen: 1.960 Euro) und begleiche die Kaufgebühren in Höhe von 19,60 Euro. Diese Gebühren lege ich je Aktie um, sodass mein Einstiegspreis je HARTMANN-Aktie bei 282,80 Euro liegt. Der neue Cash-Bestand, die neue Aktienposition, mein gesamtes Musterdepot sieht danach dann so aus:

Bouvier Musterdepot nach Ad-Hoc Anpassung HARTMANN
Bouvier Musterdepot nach Ad-Hoc Anpassung HARTMANN

Selbstredend werde ich somit HARTMANN von meiner „Watchlist LIVE!“-Anzeige im Sidebar dieses Blogs entfernen

2 Kommentare

  1. Malte

    Hallo Vincent,

    ist die aktuelle Panik nicht ein Grund Aktien zu kaufen oder wartest du erstmal weiter ab?
    Wie entscheidest du wann du was nachkaufst?

    Grüße
    Malte

    • Vincent Bouvier

      Hallo Malte,

      hach ja, die Fragen aller Fragen. 🙂

      Die inneren Werte, die ich Kraft-meiner-Wassersuppe berechne, sind für mich ausschlaggebend. Je tiefer die Kurse fallen, desto genauer schaue ich auf diese inneren Werte und kurioserweise werden die von mir in diesen inneren Werten berücksichtigten Sicherheitsmargen immer größer. Wenn allerdings dann feststeht, das der aktuelle Aktienkurs immernoch weit unter dem von mir so akribisch und pessimistisch geprüften inneren Wert liegt, dann kaufe ich jeden Monat immer ein bisschen weiter nach und blende alles andere aus.

      Ja, ich würde sagen, so mache ich das. 🙂

      Viele Grüße

      V. Bouvier

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