Value & Price

Musterdepot (06/19)

Neuer Monat, noch immer Cash im Depot und noch zusätzlich weitere 500€ gespart? Kein Problem! Sehen wir uns heute die Wertentwicklung für Mai an und prüfen mit scharfem Blick, wo wir, wenn überhaupt, Anpassungen im Musterdepot vornehmen können bzw. müssten.

Depot öffne dich!

Aktueller Stand

Im Vergleich zum Vormonat hat sich der Depotwert von 10.893,30 Euro auf 10.325,90 Euro vermittelt (Minus 5,3%). Alle Aktien liegen inzwischen unter Einkaufswert, der DAX30, zum Vergleich, steht für Mai ungefähr 4% im Roten. Hier die Tabelle:

Stand Musterdepot Anfang Juni 2019 (ohne Anpassungen zum Vormonat)

Hornbach hat in dieser Woche die Zahlen für das Geschäftsjahr 2018 veröffentlicht und ich habe sie mir angesehen. Es gibt keinen Grund, meinen inneren Wert für diese Aktie anzupassen. Bei der BASF gab es ab HV-Termin am 03.05.19 keine neuen Zahlen oder Neuigkeiten. EVN hat just Halbjahreszahlen für das aktuelle Geschäftsjahr veröffentlicht, aber an meiner grundsätzlichen Einschätzung zu Kurs und Value der Aktie hat sich im Vergleich zu meiner Q1-Analyse ebenfalls nichts verändert. Und auch für SWA ist im Mai nichts passiert!

Nun gibt es für alle vier Aktienposten des Depots plötzlich günstigere Einstiegskurse mit einer höheren Sicherheitsmarge, obwohl sich an den inneren Werten rein gar nichts geändert hat. Der Abfall des Depotwertes ist rein makrowirtschaftlich (schlechte Nachrichten, Handelskrieg etc.) getrieben und da kann man eben nix machen. „C’est la vie!“, sagt der Franzose; optimale Bedingungen für einen Value-Investor, sag ich. 🙂

Inklusive der 500 Euro monatlicher Sparrate stehen mir jetzt insgesamt 2411,10 Euro für mein Investment-Update zur Verfügung. Na dann zeig mir doch mal in deine Auslage, lieber Marky Market!

Anpassungen im Musterdepot

Den stärksten Abstand, also die größte Sicherheitsmarge zum inneren Wert hat nach wie vor die EVN AG. Auch die jüngste Veröffentlichung zum Halbjahr 2018/2019 zeigt, dass mein innerer Wert der Aktie weiterhin gilt; das Geschäftsmodell dieses Versorgers bleibt grundsolide: man möchte jährlich rund 400 Mio. in die Pflege, den Ausbau der Stromnetze, die Trinkwasserversorgung und den Ausbau der Windkraftanlagen stecken; beide Rating-Agenturen haben das Investment-Grade-Rating der EVN-Group kürzlich angehoben; in Kroatien hat das Unternehmen es geschafft, die Konzession für den Betrieb des Erdgasnetzes in zwei Gespanschaften um 20 Jahre, also bis Ende 2060, zu verlängern und so weiter und so fort. Ich kaufe zum Kurs von 12,94 Euro genau 62 Aktien nach (Volumen 802,28 Euro) und bezahle dafür eine Gebühr von 8,02 Euro.

Auch Hornbach ist weiterhin äußerst stark unterbewertet, finde ich. Nichtsdestotrotz bleibt das Geschäftsmodell zukunftsfähig und Albrecht Hornbach möchte den Fokus in diesem Geschäftsjahr auf Kostendisziplin und „bewährte Tugenden“ legen. Das EBIT war zwar rückläufig, aber die Dividende von 1,50 Euro je Aktie ist ja trotz Rückgangs mehr als doppelt vom Gewinn je Aktie überdeckt. Zu einem Kurs von 45,30 Euro kaufe ich hier 18 Aktien nach (Volumen 815,40 Euro) und berappe dafür 8,15 Euro.

Nach diesen beiden Transaktionen und unter Einbeziehung der Kosten (Methode dazu siehe hier) sieht das fertige Musterdepot für Juni 2019 nun wie folgt aus:

Fertiges Musterdepot für Juni 2019 (inklusive Sparrate, Anpassungen und Kosten)

Mit einem Startkapital von 10.000 Euro und insgesamt 2×500 Euro Sparraten, liegt mein Depot stand heute mit rund 191 Euro im Minus. Mich beunruhigt das keineswegs, denn ich habe vier solide Value-Unternehmen zu sehr guten Preisen diversifiziert im Depot; ich freue mich mit dieser Konstellation auf den Börsenmonat Juni!

2 Kommentare

  1. Michael

    Danke – ich sehe es ähnlich. BASF hat stark gelitten, ist wohl in der Kaufzone. Bei EVN bin ich auch dabei, und warte drauf noch was nachzulegen – den Inneren Wert von 25 kann ich nicht ganz nachvollziehen (obwohl mich ein Kursanstieg dorthin sehr freuen würde), das würde doch bei ähnlichen Zahlen wie nun gesehen ein KGV von ca 22-24 bedeuten – das ist doch zu hoch oder? Dann wäre die Dividende wenn sie bei 0,47 Euro/Aktie bleibt auch nur 1,9% sein, was eher einem Tech-Wachstumswert als einem Versorger entspricht?
    LG, Michael

    • Vincent Bouvier

      Hallo Michael,

      hinter jeder EVN-Aktie stecken zunächst einmal ungefähr 20 Euro Anlagevermögen. Das Anlagevermögen besteht unter anderem aus niederösterreichischen Stromnetzen, Wasseraufbereitungsanlagen und südosteuropäischen Gas- und Wärmenetzen. Ohne die Gewinne zu betrachten ist hier schon eine gewisse Diskrepanz zum Kurs von 13 Euro zu erkennen, denke ich.

      Die EVN wird aus meiner Sicht auch zukünftig konstante Gewinne einfahren und dabei eine verlässliche Dividende ausschütten, ohne große Wachstumsraten zu verzeichnen. Wie hoch Gewinne und Dividende ausfallen werden, vermag ich nicht zu sagen. Das vergleichsweise hohe KGV der EVN nehme ich für die Konstanz und Ruhe des Geschäfts also in Kauf.

      (siehe dazu auch EVN Update Q1/19)

      Viele Grüße

      V. Bouvier

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