Value & Price

Ad-Hoc Musterdepot: WACK01 Nachkauf

Gestern veröffentlichte die Wacker Neuson SE die vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal des aktuellen Geschäftsjahres. Demnach werde die untere Spanne der EBIT-Marge nicht wie zuvor erwartet bei 9,5%, sondern eher bei 8,3% liegen. Die Aktie gab daraufhin rund 8% nach, heute nochmals um 2% und liegt somit aktuell bei 14,25 Euro.

Auf Grundlage meiner letzten Wertberechnungen zur WACK01-Aktie ist dieser Preis einfach lächerlich und ich fühle mich gezwungen, dieses Wertpapier heute ad-hoc nachzukaufen. Also los!

Aktueller Stand Musterdepot

Ohne viel Worte zu verlieren und ausgehend vom letzten Musterdepot-Stand (10/19) stellt sich mein Portfolio mit aktualisierten Kursen wie folgt dar:

Musterdepot Zwischenstand 10/2019

Anpassungen Musterdepot

Um nun überhaupt Cash für den Wacker Nachkauf frei zu bekommen und den Depotanteil der einzelnen Positionen etwas anzugleichen, verkaufe ich 75 EVN-Aktien im Gesamtvolumen von 1.189,50 Euro, was mich 11,90 Euro Transaktionsgebühr kostet. Diese Gebühr lege ich auf die verbleibenden 137 EVN-Papiere um (0,09 Euro je Aktie) und erhalte einen neuen Kaufpreis je Aktie von 13,20 Euro.

Mit dem bisherigen Cash von 47,31 Euro, den 1.189,50 Euro aus dem Verkauf abzüglich der 11,90 Euro Gebühr, habe ich nun 1.224,91 Euro für meine Wacker-Einkaufstour zur Verfügung. Bevor ich nun aber tätig werde, möchte ich eine kleinen prüfenden Zusatzblick auf Wacker Neuson werfen.

Das untere Ende des prognostizierten Umsatzes für das aktuelle Geschäftsjahr liegt bei 1.775 Mio. Euro, das untere Ende der prognostizierten EBIT-Margenspanne bei 8,3%. Auf dieser Grundlage ergibt sich ein wahrscheinliches EBIT von 147 Mio. Euro. Zum Vergleich: in 2017 lag das EBIT bei 131,4 Mio. Euro, die EBIT-Marge bei 8,6%, Gewinn je Aktie 1,25 Euro, Dividende 0,60 Euro. Ein weiterer Vergleich: in 2016 lag das EBIT bei 88,8 Mio. Euro, die entsprechende Marge bei 6,5%, Gewinn je Aktie bei 0,88 Euro, Dividende bei 0,50 Euro. Ich möchte also sagen, das Geschäftsjahr 2019 ist damit „in line“ mit den normalen Geschäftsjahren der Vergangenheit. Abgesehen davon habe ich in meine Berechnungen zum inneren Wert der Aktie von 17,35 Euro eine 20%ige Sicherheitsmarge auf Buchwert und Durchschnittsgewinn berücksichtigt, sodass die Aktie sogar im Falle eines Jahresverlustes momentan sehr günstig zu haben wäre.

Fazit

Dass das Unternehmen die Profitabilität im Blick hat, zeigt der kürzlich verkündete Verkauf des Geschäftes mit „Beton-Flügelglättern“ an die Husqvarna-Gruppe. Somit kaufe ich also 85 Wacker Neuson Aktien im Gesamtwert von 1.211,25 Euro nach und habe dafür 12,12 Euro zu blechen. Unter Berücksichtigung des Einkaufspreises der „alten“ Aktien und bei Umlage der Transaktionsgebühr auf die dann ingesamt 115 Aktien, erhalte ich den neuen Kaufpreis je Aktie in Höhe von 14,83 Euro (1). In toto befindet sich mein Musterdepot nach diesem ad-hoc-Update nun also in folgendem Zustand:

Bouviers Musterdepot nach ad-hoc-Update 10/2019

(1) 30*16,06=481,80 (alte Aktien) + 85*14,25=1211,25 (neue Aktien) dividert durch 115 (neuer Gesamtbestand Wacker-Aktien) ergibt 14,72 Euro; plus die 0,11 Euro Gebühren für den Nachkauf ergibt 14,83 Euro.

2 Kommentare

  1. icke

    Ich glaub du machst einen Fehler, wenn du dir nur die Jahresprognose anschaust und nicht den Trend zwischen den Quartalen.

    Geht der Abwärtstrend so weiter oder man hält sich auch nur auf dem Niveau von Q3, dann kann man sich eben leicht ausrechnen, dass es 2020 ein EPS unter 1 € geben kann. Und dann wäre man halt nicht mehr wirklich günstig.

    Den Fehler haben letztes Jahr auch viele Leute bei den frühzyklischen Werten aus dem Automobilbereich und der Chemiebranche gemacht. Auf Jahresbasis sahen die Aktien noch günstig aus, aber der Trend wies darauf hin, dass es 2019 deutlich weiter runter geht.

    • Vincent Bouvier

      Hallo Icke,

      vielen Dank für deine Anmerkung.

      Der Zyklizität des Wacker Neuson Geschäftes bin ich mir sehr wohl bewusst. Und dass es bei der Aktie gerade deswegen oftmals zu irrationalen Ausschlägen in die eine oder andere Richtung kommen kann, je nachdem, wie der Konunkturwind gerade bläst, ist mir nicht neu. Daher möchte ich auch keine Trendlinie über die Quartalsergebnisse ziehen, um darauf meine Investmententscheidung zu basieren, sondern ich habe in meinen Analysen zu WACK01 immer die Jahresergebnisse genommen und darauf Sicherheitsmargen angewendet.

      Erst in meiner letzten Berechnung dazu ging ich für die nächsten 5 Jahre von einem Jahres-EPS von 0,84 Euro im Schnitt der nächsten 5 Jahre aus. Das ist 20% weniger als das (um Sondereffekte bereinigte) Durchschnitts-EPS der Jahre 2012-2018 in Höhe von 1,05 Euro. (In meiner ersten Berechnung und mit einem Blick auf die Finanzkrise 2008/2009 ging ich sogar nur von 0,60 Euro jährlichem EPS aus)

      Somit sehe ich in der aktuell so panischen Reaktion tatsächlich eine günstige Gelegenheit zum Nachkauf, auch wenn die Konjunkturaussichten sich eintrüben.

      Viele Grüße

      V. Bouvier

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