Es gibt einen Wikipedia-Artikel zu Due Diligence und die einfache Übersetzung „sorgfältige Prüfung“ trifft es schon ganz gut. Allerdings ist diese Definition für mich als Investor zu „leer“, zu leblos, um sie zu akzeptieren. Aus diesem Grund möchte ich auf diesen Begriff näher eingehen.

Im wunderschönen Buch „A Gift to my children“ von Jim Rogers, übrigens eine von James Montiers Leseempfehlungen, führt der Autor leicht verständlich aus, was er unter „Due Diligence“ in Bezug auf das Investieren versteht. Ich zitiere:

„Look through every financial statement you can get your hands on, including the detailed notes. If you just read the annual reports of companies, you will have done more than 98 percent of investors. If you read the notes of the financial statements, you will be ahead of 99.5 percent. Verify those financial statements, as well as future projections announced by top executives, by doing your own legwork.“

Jim Rogers in „A Gift to my children“, Seite 16

Rogers geht weiter und rät dazu mit Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern oder Konkurrenten zu reden, mit jedem, der mit dem analysierten Unternehmen zu tun hat. Investiere erst, wenn du dir sicher sein kannst, eine bessere Entscheidungsgrundlage zu haben als 98 Prozent der Wall Street Analysten.

Was meinen andere Value Investoren?

Dieser Rat steht allerdings einigen Vorschlägen von James Montier entgegen. Zum Beispiel der „Sünde“, sich zu viele Informationen aufzubürden, ohne letztendlich eine bessere Entscheidung zu treffen; oder der Sünde, sich zu häufig mit dem Management oder mit dem Unternehmen assoziierten Personen zu befassen, weil diese Personengruppen per se schon immer ein Interesse daran haben, das Unternehmen von der besten Seite darzustellen.

Warren Buffett hatte einmal geraten (ich weiß leider gerade nicht wo genau, liefere die Quelle aber nach), Geschäftsberichte von Hinten nach Vorn zu durchforsten, also von den Fußnoten zum Anfang, weil die Unternehmen die „unangenehmen“ Fakten gern im Anhang kaschieren.

Es bleibt also wieder dem Investor und seiner subjektiven Einschätzung überlassen, wie viel Due Diligence notwendig ist.