Value & Price

Tag: 18. Januar 2019 (Seite 1 von 2)

Due Diligence

Es gibt einen Wikipedia-Artikel zu Due Diligence und die einfache Übersetzung „sorgfältige Prüfung“ trifft es schon ganz gut. Allerdings ist diese Definition für mich als Investor zu „leer“, zu leblos, um sie zu akzeptieren. Aus diesem Grund möchte ich auf diesen Begriff näher eingehen.

Im wunderschönen Buch „A Gift to my children“ von Jim Rogers, übrigens eine von James Montiers Leseempfehlungen, führt der Autor leicht verständlich aus, was er unter „Due Diligence“ in Bezug auf das Investieren versteht. Ich zitiere:

„Look through every financial statement you can get your hands on, including the detailed notes. If you just read the annual reports of companies, you will have done more than 98 percent of investors. If you read the notes of the financial statements, you will be ahead of 99.5 percent. Verify those financial statements, as well as future projections announced by top executives, by doing your own legwork.“

Jim Rogers in „A Gift to my children“, Seite 16
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Innerer Wert einer Aktie

Wenn es gelingt, den inneren („intrinsischen“) Wert einer Aktie, eines Unternehmens, zu berechnen, dann ist es ziemlich leicht, ihn ins Verhältnis zum Kurs bzw. Kaufpreis zu setzen und um eine Aussage darüber zu treffen, ob ein Unternehmen über- oder unterbewertet ist. Nur gibt es heute keine einzige allgemeingültige Formel, die den inneren Wert objektiv bestimmt.

Warren Buffett umschreibt die Ermittlung des inneren Wertes in seinem „Eigentümerhandbuch“ von 1996: „Es ist der abgezinste Barwert der Mittel, die dem Unternehmen während seiner verbleibenden Laufzeit entnommen werden können.“ Im Nachgang schränkt er aber direkt ein und gibt zu, dass der intrinsische Wert immer nur eine Schätzung sein kann; selbst Mr. Buffett und sein „Compagnion“ Charlie Munger kommen auf Grundlage der gleichen Zahlen für ein und dasselbe Unternehmen auf unterschiedliche Einschätzungen dieses inneren Wertes.

Wir halten also fest: Der innere Wert eines Investments ist am Ende nur eine subjektive Einschätzung! Wie können wir diese Einschätzung aber nun etwas objektivieren bzw. mit Fakten unterfüttern/stützen?

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Meine Südzucker-Story – Teil 1

Die europäische Zuckerwirtschaft durchlebte im Oktober 2017 eine Zäsur. Vor Oktober 2017 gab es für die europäischen Zuckerproduzenten (z. B. Nordzucker, Südzucker und Pfeiffer & Langen) feste EU-Zuckerquoten, die maximal exportiert werden durften. Im Gegenzug sicherte die EU feste Zuckerpreise pro Tonne sowie Absatzmengen zu und die Zuckerhersteller konnten sich daran orientieren (Stichwörter: Quotenzucker & Mindestrübenpreise). Es waren goldene Zeiten mit planbaren Absatzmengen und Umsatzerlösen (siehe auch europäische Zuckermarktordnung oder „Das süßeste Kartell der Welt„).

Diese EU-Zuckermarktordnung endete im Oktober 2017 und von da an muss sich jeder Zuckerproduzent am Weltmarktpreis von Zucker (meist London Weißzucker No. 5) orientieren. Dafür wurden im Gegenzug aber auch die Exportbeschränkungen aufgehoben.

Eine weitere Besonderheit ist, dass sich das Zuckerwirtschaftsjahr vom Geschäftsjahr eines Zuckerproduzenten unterscheidet. Ein Zuckerwirtschaftsjahr läuft von Oktober bis September und beinhaltet Aussaat, Ernte („Kampagne“) und Absatz der Zuckerrüben. Das Südzucker-Geschäftsjahr läuft hingegen vom März eines Jahres bis zum nächsten Februar. Das bedeutet, ein Geschäftsjahr ist immer von zwei Zuckerwirtschaftsjahren beeinflusst. (1)

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